Wohnraummangel bekämpfen
Die Bischöfliche Administration hat 96 neue Wohnungen gebaut
Wohnraum ist Mangelware. Der Markt wird immer schwieriger, viele Menschen können sich in Bayern keine angemessene Wohnung mehr leisten oder müssen deutlich mehr Geld ausgeben als noch vor Jahren. Auch in Regensburg ist dieses Problem angekommen. Der Wohnungsbedarf ist enorm.
Mit unserer Arbeit etwas Gutes tun
Ziel der Bischöflichen Administration ist es, das Priesterseminar der Diözese Regensburg und die drei Bildungshäuser des Bistums zu unterhalten. Seit September 2017 hat das Bistum auch Mieteinnahmen aus einem neuen Gebäude an der Puricellistraße. Das Bistum Regensburg hatte dort schon 56 Wohnungen, nun kamen noch einmal 96 dazu – in ganz unterschiedlichen Größen, von der Zweizimmer- bis zur Vierzimmerwohnung. Die Diözese will damit natürlich den Stiftungszwecken gerecht werden und den Unterhalt der Einrichtungen garantierten. Das aber ist nicht das einzige Motiv: Es soll auch den Menschen etwas Gutes getan werden und als verlässlicher Partner Qualität zur Verfügung gestellt werden.
Licht, Luft und eine hohe Qualität
Die neuen Wohnungen in der Puricellistraße sind ein Vorzeigeobjekt: Viel Licht, viel Luft, eine hohe Qualität. Dazu hat auch der Architekt Joachim Peithner beigetragen. Seine bauliche Vorgabe waren ältere Gebäude, die schon auf dem Grundstück standen, Wohnblocks aus den 1970er Jahren. Einerseits ist Wohnraum knapp – gleichzeitig kann aber auch nicht zu dicht gebaut werden, denn darunter leidet die Lebensqualität. Der Architekt entschied sich daher für eine lockere Bebauung des Grundstücks, ließ viel Grünfläche frei. Das war vor allem möglich, weil sein Partner das Bistum Regensburg war. Peithner arbeitet für unterschiedlichste Kunden, baut Einfamilienhäuser wie Parkhäuser, auch ein Krankenhaus und eine Hubschrauberlandeplattform gehören zu seinem Portfolio.
Die Kirche ist ein professioneller Partner
Seit 30 Jahren arbeitet Peithner als Architekt. Er hat den Vergleich. „Wir haben es mit einem hochprofessionellen Gegenüber zu tun“, sagt er. Er merkt, dass bei kirchlichen Bauvorhaben das Gewinnstreben nicht so stark ausgeprägt ist. Man leistet es sich, fünf oder sogar zehn Prozent weniger Wohnungen zu bauen, als eigentlich möglich wäre, dafür aber mehr Platz zur Verfügung zu haben. „Das ist der Vorteil einer Einrichtung, die nicht gewinnmaximiert denkt“, stellt Joachim Peithner klar.
Wohnungen schaffen und Grünfläche lassen
Die Wohnungen in der Puricellistraße wollen erschwinglich sein. Es gibt einen wachsenden Bedarf für diese Wohnungen. Die Wohnanlage hat sich gefüllt, ohne Anzeigen zu schalten. Gerade in Ballungszentren sind Wohnungen dringend nötig, gleichzeitig sollte aber nicht zu viel Fläche verbaut werden. Diesen Spagat wollte das Bistum Regensburg meistern. Es ist genauso geworden, wie es sich die Verantwortlichen vorgestellt haben. Die Leute passen gut zusammen, es leben junge Menschen neben alten Menschen zwischen vielen Familien. Der Bau dauerte insgesamt zwei Jahre, dabei wurden 35.000 Kubikmeter Erde ausgehoben, um einen Wohnraum von 7.210 Quadratmeter zu schaffen. Das ganze Projekt war sogar schneller fertig, als geplant.
Linderung der Wohnungsnot
Eine solche Wohnanlage ist für Regensburg wichtig. Neue, bezahlbare Wohnungen, ohne allzu dicht zu bauen – schließlich soll die Lebensqualität nicht zu kurz kommen. Diese Idee war allen Beteiligten wichtig und ist am Ende gelungen. Für Architekt Peithner lag das auch an der katholischen Kirche: „Ich glaube, dass die Kirche in diesem Bereich sehr viel für unsere Gesellschaft tut. Es werden von der katholischen Kirche viele Aufgaben übernommen, die der Staat gut und gerne delegiert hat, nicht machen möchte oder kann.“ Zudem ist er der Überzeugung, die kirchlichen Angestellten würden gut mit dem ihnen anvertrauten Geld wirtschaften.
Die Erwartungen wurden übertroffen und die Wohnungsnot konnte wieder ein bißchen gelindert werden.