Das Bistum Regensburg veröffentlicht am Ende jeden Jahres die Jahresabschlüsse des Vorjahres der kirchlichen Rechtsträger auf diözesaner Ebene.

Hier können die Berichte der 21 Rechtsträger für das Geschäftsjahr 2022 eingesehen werden. Die Jahresberichte enthalten unter anderem die Wirtschaftszahlen der Diözese Regensburg KdöR, des Bischöflichen Stuhls von Regensburg KsöR und verschiedener Bischöflicher Stiftungen, des Domkapitels Regensburg KdöR, der Domkustodeistiftung, der Emeritenanstalt der Diözese Regensburg KdöR, der Schulstiftung der Diözese Regensburg, der Stiftung Kirchenmusikschule Regensburg, der Stiftung Regensburger Domspatzen, der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. und des Caritasverbands für die Diözese Regensburg e.V..

Zahlen - Fakten - Wissenswertes. Alles über die Verwendung der Kirchensteuer finden Sie in unserem aktuellen Infoflyer.

Seit dem Geschäftsjahr 2017 werden die Jahresabschlüsse der kirchlichen Rechtsträger, die nach dem Standard des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) erstellt werden, gemeinsam veröffentlicht. In den Jahren 1974 bis 2016 wurden die erstellten Jahresrechnungen des Steuerhaushalts des Bistums nach der Kameralistik publiziert.

Mehr Transparenz

Nach den Standards des Handelsgesetzbuches bieten die Jahresabschlüsse noch mehr Transparenz und zeigen der Öffentlichkeit die umfassende Finanz- und Vermögenslage der jeweiligen Rechtsträger. Damit erfüllt das Bistum Regensburg die höchsten Transparenzstandards, die die deutsche Gesetzgebung kennt. Die Jahresabschlüsse werden durch unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften geprüft.

Die 21 Berichte geben nicht nur eine genaue Auskunft über die Herkunft der Finanzmittel und deren Verwendung, sondern zeigen darüber hinaus auch, welchen Zwecken die vorhandenen Mittel dienen und wie diese nachhaltig und langfristig gewährleistet werden können. Gleichzeitig wird deutlich, dass dem Vermögen der Diözese erhebliche Verpflichtungen gegenüberstehen, welche einen Großteil der vorhandenen Ressourcen langfristig binden.

Stv. Finanzdirektor Wolfgang Bräutigam: Wir müssen die geringeren Ressourcen für eine lebendige Kirche gezielt einsetzen

„Die allgemein stabile wirtschaftliche Situation in unserer Region hat die finanziellen Auswirkungen der sinkenden Zahl der Kirchensteuerzahler lange Zeit und auch im vergangenen Jahr mehr als ausgeglichen. Nun aber muss die Diözese noch mehr als bisher überlegen, wie das ihr anvertraute Geld eingesetzt wird. Dafür wurde bereits 2019 eine eigene Arbeitsgruppe eingesetzt, die den Diözesanhaushalt hinsichtlich struktureller Änderungen prüft“, so Herr Bräutigam.

„Die Aufgabe dabei ist, die künftig geringeren Ressourcen weiterhin wirkungsvoll für die Menschen und eine lebendige Kirche einzusetzen. Dabei müssen auch die kirchlichen Gebäude in den Blick genommen werden. Auch hier gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich aus pastoraler, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht mit der Zukunftsfähigkeit kirchlicher Gebäude beschäftigt. Hierbei ist auch bereits die pastorale Planung der nächsten Jahre zu berücksichtigen, die im letzten Jahr mit der Dekanatsreform bereits einen Anfang genommen hat“, so Batz weiter.

Generalvikar Dr. Roland Batz: Für die pastorale Planung 2034 benötigen wir schon jetzt ein Dienstleistungsangebot, um die Geistlichen im Verwaltungsbereich zu entlasten

„Im Zusammenhang mit der durch die pastorale Planung bevorstehenden Entwicklung hin zu größeren Pfarreiengemeinschaften ist eine deutliche Entlastung der Geistlichen im Verwaltungsbereich erforderlich. Dies wird durch ein kontinuierlich aufgebautes Dienstleistungsangebot mit Verwaltungskoordination bzw. Verwaltungsleitung mit zentraler Buchhaltung erreicht werden“, betonte auf „Zahlengesichter.de“ Generalvikar Dr. Batz. 

Die Kirchensteuereinnahmen kamen Menschen in vielen Bereichen zugute. Hier seien einige Beispiele genannt:

  • 80,1 Mio. Euro erhielten die 631 Pfarreien im Bistum Regensburg als direkte und indirekte Zuschüsse. Mit diesen Mitteln finanzieren die Pfarreien ihr Engagement für die Menschen vor Ort.
  • Zusätzlich unterstützte die Diözese Regenburg KdöR Investitionen in kirchliche Gebäude, die der Pfarrseelsorge in den 631 Pfarreien dienen, mit einem Betrag von 27,6 Mio. Euro.
  • 11 Mio. Euro erhielt die Schulstiftung der Diözese Regensburg zur (Vor-)Finanzierung ihrer Schulbaumaßnahmen. Die Schulstiftung ist verantwortlich für 13 Schulen mit rund 6.000 Schülerinnen und Schülern.
  • Für soziale Dienste wendete die Diözese Regensburg KdöR insgesamt 23,3 Mio. Euro auf, darunter 1,7 Mio. Euro zur Beratung und Hilfe für Frauen in Schwangerschaftskonflikten oder -notlagen.

Wie Dr. Roland Batz und Wolfgang Bräutigam hervorhoben, bleibt es trotz der vielen Zahlen das Ziel allen Handelns der Diözese, aber auch der anderen Rechtsträger, den Menschen die Begegnung mit der Frohen Botschaft Jesu Christi zu ermöglichen und sie seelsorglich zu begleiten. Dafür will das Bistum Regensburg die Ressourcen weiterhin gezielt einsetzen, denn jede Zahl hat ein Gesicht.